Unsere Historie
Die Anfänge (ab 1909)
1909: Die erste bayerische Arbeiter-Samariter-Kolonne wurde 1909 aus der Taufe gehoben – und zwar in Nürnberg.
1911: Die Vertreter der vier bislang gegründeten bayerischen Kolonnen aus Nürnberg, Fürth, Erlangen und Lauf treffen sich am 17. Dezember 1911 im Nürnberger Gewerkschaftshaus und gründen den ASB Kreis Bayern – und damit den Vorläufer des heutigen Landesverbandes. Dies ist nach dem Zusammenschluss der Kolonnen im Rheinland und in Brandenburg der dritte Kreis im ASB. Den Vorsitz übernimmt Otto Brödel.
1913: In Coburg wird eine weitere Kolonne gegründet. Eine Entwicklung, die dem Ministerium des Innern nicht gefällt: Dr. Freiherr von Soden ruft dazu auf, den Kolonnen keinerlei Unterstützung zu gewähren. Die „Fränkische Tagespost“ zeigt sich empört: „…der Erlass wird ein Schlag ins Wasser bleiben, er kommt gerade recht als Jubiläumsbeitrag. Jetzt sind es gerade 25 Jahre, dass in Berlin eine Anzahl Zimmerleute zusammentraten, um einen Lehrkurs zur Ersten Hilfe bei Unglücksfällen zu veranstalten. Diese Gründung bewährt sich glänzend und fand überall Nacheiferung. Das statistische Material, das die Samariter jedes Jahr veröffentlichen, beweist aufs eindringlichste, wie viel Gutes die Vereine schaffen.“
Die Entwicklungsphase (20er Jahre)
1921: Am 3. März wird die Münchner Kolonne aus der Taufe gehoben; zur Gründungsveranstaltung im Mathäserbräu treffen sich rund 100 Bürger. Wenig später entsteht an der Isar eine kleine Wasserrettungswache. Außerdem werden schon damals erste soziale Hilfsdienste organisiert.
Die Verbotszeit (1933 bis 1945)
1933: Die Nazis halten die Arbeiter-Samariter für „marxistisch, zumindest aber für sozialdemokratisch unterwandert“. Am 2. Mai besetzt die SA Gewerkschaftshäuser und schließt viele Geschäftsstellen und Rettungsstationen des ASB; das Material wird zerstört oder beschlagnahmt. Viele Arbeiter-Samariter-Kolonnen werden in die des Roten Kreuzes überführt.
Erste Wiedergründungen (ab 1945)
1945: Einige ehemalige Samariter aus dem früheren ASB-Kreis Nordbayern treffen sich im Juli zu einer Besprechung zur Wiedergründung des ASB. Sie beschließen, zunächst Gespräche mit dem Roten Kreuz aufzunehmen, um über eine mögliche Mitarbeit der Arbeiter-Samariter zu verhandeln.
Neue Leistungsbereiche (50er und 60er Jahre)
1954: Im Juli tritt der Inn meterhoch über die Ufer, in der Unterstadt von Passau steht das Wasser bis in die ersten Stockwerke. Der ASB Ulm startet eine große Hilfsaktion und einen Spendenaufruf – es werden rund 30 Tonnen Hilfsgüter nach Passau geschickt.
Der ASB bei den Olympischen Spielen (70er Jahre)
1970: Der ASB Bayern will weiter wachsen, erwartet dafür aber auch eine stärkere finanzielle Unterstützung durch den Freistaat Bayern. ASB-Präsident Erwin Essl kritisiert, dass die Landtagszuschüsse zu 90 Prozent dem Roten Kreuz zukommen. Die Arbeit des Roten Kreuzes sei zu begrüßen, der jetzige Zustand widerspreche jedoch demokratischen Gepflogenheiten.
1979: Der ASB Pegnitz führt in der Fränkischen Schweiz eine Sammlung für die „Polenhilfe“ durch. Es kommen Spenden in Höhe von 70.000 DM zusammen.
Pionierarbeit und Mauerfall (80er Jahre)
1982: Der erst 1980 gegründete Kreisverband Aschaffenburg eröffnet die erste Kinderkrippe des ASB in Bayern – ein zu diesem Zeitpunkt völlig neues Angebot. Im selben Jahr wird in Neustadt bei Coburg eine Kurzzeitpflegestation eröffnet – als erste stationäre Einrichtung in Bayern.
Auslandshilfe in der Ukraine (90er Jahre)
1993: Mit Hilfe der Samariter aus München und Würzburg wird ein ASB-Verband in der ukrainischen Hauptstadt Kiew aufgebaut. Zunächst geht es unter anderem um die pflegerische Versorgung von ehemaligen Münchner Zwangsarbeitern und deren Familienangehörigen. Der ASB Nürnberg-Fürth engagiert sich unterdessen in Tschechien.
Der ASB Bayern in der Krise (2000er Jahre)
2000: Ein fehlgeplantes Hotelprojekt in Behringersmühle in der Fränkischen Schweiz sorgt für eine massive Finanzkrise beim ASB-Landesverband Bayern. Thomas Klüpfel übernimmt als neuer Landesgeschäftsführer die Sanierung.
Mitgliederrekord (2010er Jahre)
2010: Mit Bestnoten werden die ASB-Pflegedienste in Augsburg, Kronach und Schweinfurt versehen. An den drei Standorten hatte der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) intensive Qualitätsprüfungen durchgeführt.
2011: Der ASB Bayern feiert mit einem Staatsempfang in der Nürnberger Kaiserburg sein 100-jähriges Jubiläum. Staatsminister Joachim Hermann ist Ehrengast.
2013: Hochwasser entlang der Donau. Der ASB hilft an vielen Stellen.